Was ist Clean Eating?

Clean Eating — Um diesen Begriff ist wohl kaum einer vorbeigekommen in den letzten 10 Jahren, gerade weil dieser sehr breitläufig auf den sozialen Netzwerken vertreten worden ist und auch immer noch wird. Durch die Popularisierung von Fitness-und Ernährungsblogs oder Accounts hat diese augenscheinliche “Trend-Diät“ weltweit große Anerkennung gefunden.

Doch was bedeutet Clean Eating eigentlich und woher stammt dieser Trend?


Bei dieser Art sich zu ernähren kann man eigentlich weder von einem Trend noch von einer Diät sprechen, da das Ziel dieser Ernährungsweise ein langfristiges ist und diese schon sehr lange existiert. Jedoch hat diese Ernährungsweise immer wieder andere Namen angenommen im Laufe der Zeit. 2007 kam dann durch die Kanadierin Tosca Reno der Begriff “Clean Eating“ in Umlauf, da diese im gleichen Jahr das erste Buch ihrer Eat-Clean Reihe veröffentlichte.

Wenn es keine Diät ist, was ist es dann?

Beim Clean Eating geht es wie oben erwähnt vielmehr um eine langfristige Ernährungsumstellung, die für eine gesunde Lebensweise plädiert, welche gleichzeitig auch eine Gegenbewegung zur industriellen Verarbeitung von Nahrungsmitteln darstellt. Denn bei dieser Ernährungsart geht es hauptsächlich darum Lebensmittel in ihrer am wenigsten verarbeiteten und natürlichsten Form zu sich zu nehmen (clean = sauber). Kurz: es geht um eine vollwertige Ernährung, die ihren Fokus auf den Verzicht von Konservierungs-, Aroma- und Farbstoffen, sowie Geschmacksverstärker legt. Dazu gehören auch Lebensmittel wie raffinierter Zucker und Weißmehl, da diese stark im Produktionsprozess verarbeitet werden und uns keinerlei Nährstoffe liefern. Wenn du jetzt denkst, dass bei dieser Ernährungsform kaum etwas zu essen übrig bleibt, dann liegst du falsch!

Frisches Obst und Gemüse, Hülsenfrüchte, Pseudogetreide, Trockenfrüchte, Superfoods, Nüsse und Vollkornprodukte (z.B Vollkornnudeln) sind nach wie vor erlaubt. Außerdem muss Clean Eating nicht zwingend eine vegane oder vegetarische Ernährungsform sein, da frischer, unverarbeiteter Fisch und Fleisch zu den Lebensmitteln gehören, die als “clean“ eingestuft werden. In Bezug auf Trinken steht Wasser an höchster Stelle. Auf Alkohol, fertige Säfte und zuckerhaltige Softdrinks sollte verzichtet werden.


Doch wie kauft man jetzt richtig ein abgesehen von Obst und Gemüse? 

Generell gilt, dass man von Nahrungsmitteln die mehr als 5 oder gar unaussprechliche Zutaten beinhalten (E-Nummern oder Fremdwörter) die Finger weglassen soll. Bei Lebensmitteln wie Tofu unterscheiden sich die Geister allerdings, da es auf der einen Seite ein stark verarbeitetes Produkt ist, aber auf der anderen Seite enthalten manche Sorten Naturtofu eben auch nur 3 Zutaten.

Gleichermaßen wird dazu geraten möglichst regionale und saisonale Ware zu kaufen. So wird zusätzlich noch auf den ökologischen Fußabdruck geachtet. Ganz radikale Anhänger dieser Ernährungsform vermeiden sogar jegliche Form von Plastikverpackung und kaufen ihre Lebensmittel in Unverpacktläden.


Clean Eating & Meal Prep

Ein anderes Wort, welches immer wieder im Zusammenhang mit Clean Eating auftritt, ist Meal Prep — das Vorbereiten und Vorkochen von Essen für mehrere Tage. Und diese Verknüpfung ergibt auch Sinn und das aus genau 3 Gründen:


1. Wenn du Clean Eating ausprobieren möchtest, ist es möglich, dass es dir gerade am Anfang schwerfallen wird diese Umstellung konsequent durchzusetzen. Da diese Ernährungsform ein Lebensstil ist und keine Diät (die meistens auf ein paar Wochen begrenzt sind) wird dir das Vorplanen von deinen Mahlzeiten helfen am Ball zu blieben und wirklich eine langfristige Veränderung zu erzielen.


2. Du sparst dir Zeit und Geld. Das sind wohl die zwei bekanntesten Punkte die Meal Prep attraktiv machen. Dadurch, dass du dir durch Meal Prep den täglichen Trip zum Supermarkt sparst, wirst du nicht dazu verleitet Unmengen zu kaufen, sondern bleibst bei deiner eingeplanten Ration. Häufig ist Clean Eating auch ein bisschen kostspieliger, da man öfter zu Bio-Produkten greifen muss oder Zutaten wie z.B Nüsse generell ein bisschen teurer sind. Da ist es dann schon praktisch, wenn man einen Essensplan hat und so unnötige Ausgaben vermeiden kann. Des Weiteren sparst du dir das aufwendige Kochen nach einem langen, stressigen Arbeitstag. Oder auch der hektische Trip zum Bäcker o. Ä. in deiner Mittagspause.


3. Durch die Kombination von Meal Prep und Clean Eating lernst du viel Neues über Kohlenhydrate, Eiweiße und die verschiedenen Fette. Denn durch die Vorbereitung setzt du dich viel mehr mit deinem Essen auseinander, da du unterschiedliche Kombinationen ausprobieren musst, um zu schauen was überhaupt zusammenpasst und welches Nahrungsmittel dich mit welchen Nährstoffen versorgt. Außerdem weißt du ganz genau was in deinem Essen drin ist am Ende vom Tag, da du vor allem auch deine (Würz)Saucen selbst herstellst beim Clean Eating.


Für wen eignet sich diese Ernährungsweise?

Generell ist die Hauptintention hinter Clean Eating eine gesunde, vollwertige Ernährung, die dich rundum fitter und wohler fühlen lassen soll, nicht etwa Ziele wie Gewichtsverlust oder Muskelaufbau. Allerdings kann es passieren, dass man durch den Verzicht von Zucker und anderen Zusatzstoffen von ganz alleine ein paar Kilos verliert. Vor allem dann, wenn man vorher oft zu Tiefkühlpizza, Chips und fertigen Säften gegriffen hat. Clean Eating eignet sich wirklich für jeden der bewusster leben und essen möchte, ganz egal ob diese Entscheidung aus Fitnessgründen getroffen wird, der Umwelt zuliebe oder auf Grund von Unverträglichkeiten. 

Überblick 

Diese Lebensmittel  sind clean


- Obst und Gemüse

- Hülsenfrüchte (Erbsen, Linsen, Kichererbsen, Bohnen)

- Vollprodukte (wie z.B Vollkornreis oder Vollkornnudeln)

- Pseudogetreide (Quinoa, Amaranth oder Buchweizen)

- Superfoods (z.B Chiasamen)

- Trockenfrüchte 

- Nüsse und Samen 

- Gesunde Fette (z.B Olivenöl)

- Fleisch und Fisch (am besten Bio)

- Eier (am besten Bio)

- ausgewählte Milchprodukte wie z.B Mozarella, Quark, Naturjoghurt*


*Milchprodukte beziehen eine Art Sonderstellung bei dieser Ernährungsweise. Diese Nahrungsmittel werden zwar verarbeitet bei der Herstellung, allerdings sind sie noch nah genug am Ursprungsprodukt Milch dran.



Diese Lebensmittel fallen raus 


- Chips 

- Fertiggerichte z.B Tiefkühlpizza

- Alkohol 

- zuckerhaltige Softdrinks und Säfte 

- Verschiedene Gewürzsaucen z.B Ketchup oder Mayonnaise 

- Kuchen und andere süße Backwaren, wie Kekse

- Geriebener Käse

- Dosensuppen und Dosensaucen z.B Tomatensauce

- Brotaufstriche z.B Marmelade oder Nutella

- Wurst in jeglicher Ausführung 

- Proteinriegel

- Produkte aus Weißmehl

- Pommes, Burger und anderes Fast Food

- Fleischersatzprodukte